Babyzimmer einrichten – Teil I: Farbgestaltung
Darauf freuen sich doch alle werdenden Eltern: die Einrichtung des Babyzimmers! Damit die Freude auch lange anhält – und zwar möglichst auch dann noch wenn das Zimmer längst eingerichtet ist – empfiehlt sich natürlich eine gute Planung.
Mit unserer Ratgeberserie “Babyzimmer einrichten” möchten wir werdenden Eltern gerne ein paar gesammelte Tipps und Anregungen geben.
Den ersten Teil unserer Ratgeberserie möchten wir der Gestaltung von Wand und Decke widmen. Schließlich fängt man sinnvollerweise ja auch genau damit an.
Wird es rosa oder hellblau?
Es geht doch nichts über Klischees. Aber die Zeiten ändern sich. Die wenigsten werdenden Eltern stürzen sich nach der Geschlechtsbestimmung des Nachwuchses noch in den nächstbesten Baumarkt um sich mit Eimern voller rosa oder hellblauer Farbe auszustatten.
Wobei: Nichts spricht gegen helles Blau oder blasses Rosa. Gerade Zimmer für kleine Kinder lassen sich mit diesen Farben wunderschön gestalten. Wenn sie sich dafür entscheiden, könnten Sie überlegen ob unbedingt jede Wand bunt sein soll oder ob ein wenig Abwechslung nicht doch erfrischender wirkt oder ob sogar eine einzige vollfarbige Wand in dafür kräftigerem Blau oder Rosa vielleicht als Akzentfläche sogar hübscher wirkt als ein komplett farbiges Zimmer.
Grundsätzlich gilt immer: je dunkler der Farbton, desto kleiner wirkt der Raum. Umgekehrt lassen helle Farben einen Raum immer großzügiger erscheinen. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass Sie besonders bei kleinen Zimmern einen hellen Farbton wählen sollten während Sie sich bei einem großen Zimmer auch eher einmal eine Wand in kräftigerem Farbton “leisten” können. Auch der Lichteinfall spielt hier natürlich eine mit entscheidende Rolle. Bekommt das Zimmer zum Beispiel durch geringe Fensterfläche, durch Beschattungen vor dem Fenster (Häuser, Bäume) oder eine ungünstige Ausrichtung eh schon wenig Licht schreit das geradezu nach hellen Wandfarben.
Denken Sie auch daran, dass sich eine Farbgebung des Raumes in eine bestimmte Farbrichtung im Zweifelsfall aber durchaus auch mit entsprechenden Accessoires, Teppichen und Einrichtungsgegenständen erreichen lässt. Und die lassen sich auch viel leichter austauschen wenn Sie sich irgendwann an Ihrer (einstigen) Wunschfarbe satt gesehen haben.
Wichtig ist letztendlich, dass im Kinderzimmer eine freundliche Wohlfühlatmosphäre entsteht und hierbei spielen die Raumfarben eine sehr große Rolle. Sicher ist: helle Farben vermitteln nachweislich eine freundlichere Grundstimmung.
Bedenken Sie auch die psychische Wirkung von Farben. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Farben beim Menschen bestimmte Auswirkungen haben. Das gilt für große Menschen genauso wie für die ganz kleinen. So wirken z.B. Rottöne stimulierend und anregend während ein Blau eher eine beruhigende und entspannende Wirkung hat. Naturtöne vermitteln hingegen ein starkes Gefühl der Behaglichkeit und Geborgenheit. Daraus könnte sich zum Beispiel ergeben, dass Sie in der Spielecke eher zu kräftigeren Rottönen greifen, während in der Nähe des Babybettes Blautöne vorherrschen.
Alles so schön bunt hier!
Tendieren Sie zu bunten und farbenfrohen Mustern? Die können durchaus die Sinne des Babys anregen. Aber auch hier sollten Sie sorgfältig abwägen ob wirklich alle Wände mit bunten Mustern gestalten werden sollen. Gerade in kleinen Zimmern können auffällige und große Muster leicht eine unruhige Gesamt-Atmosphäre entstehen lassen. Auch der Grundriss des Zimmers spielt hier mit eine Rolle. Hat das Zimmer viele Ecken und Winkel, kann es von sich aus schon unruhig wirken.
Vergessen Sie auch nicht, dass Sie selbst sich möglicherweise in den ersten Monaten recht häufig im Babyzimmer aufhalten. Zum Beispiel um zu Stillen oder Ihren Liebling in den Schlaf zu wiegen. Es ist also auch durchaus nicht unwichtig, dass Sie selbst sich dort wohlfühlen und – z.B. um zu Stillen – entspannen können.
Wandfarbe und Möbel
Vergessen Sie nicht in Ihre Überlegungen mit einzubeziehen für welche Möbelausstattung Sie sich entscheiden werden. Werden die Möbel viel Weiß enthalten, wie zum Beispiel das Kinderzimmer Florian, kann durchaus an den Wänden mit mehr Farbe gearbeitet werden. Wenn Sie sich den Artikel anschauen (siehe Link) finden Sie hier auch ein schönes Beispiel für ein Zimmer mit einer Wand als farbiger Akzentfläche. Werden die Möbel allerdings schon farbig und bunt, sollten Sie an den Wänden vielleicht etwas zurückhaltender mit Farbe umgehen.
Haben Sie vor, eine Wand besonders kreativ, bunt und/oder mit großen Mustern zu gestalten oder sogar etwas darauf zu malen, dann sollten Sie vorher auch ins Kalkül ziehen welche Möbel später an diese Wand gestellt werden (müssen). Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn sie ausgerechnet vor Ihre “Kreativwand” später den Kleiderschrank stellen müssen weil er sonst nirgendwo Platz findet.
Die vernachlässigte Decke
In den ersten Monaten wird Ihr Baby viel öfter zur Decke schauen als an die Wände. Eine Tatsache, die oft vergessen wird. Warum sollte man das nicht nutzen und die Decke entsprechend gestalten? Wie wäre es also mit fröhlichen Deckenbildern oder einem fluoreszierenden Nachthimmel mit Mond und Sternen? In geschickter Kombination mit dezenten Nachtlampen und -lichtern, einer gedimmten Stehlampe oder sogar Lichterketten, kann so beim nächtlichen Stillen oder Wickeln sogar auf den Einsatz der, meist für diese Gelegenheiten viel zu hellen, Vollbeleuchtung verzichtet werden.
Vorsicht Gift!
Selbstverständlich sollten Sie dringend darauf achten keine Farben mit ungesunden Inhaltsstoffen zu verwenden. Im Handel werden inzwischen genügend unbedenkliche Farben zu erschwinglichen Preisen angeboten. Es gibt auch Hersteller wie z.B. “Kreidezeit” oder “AURO” die bei der Farbherstellung gänzlich auf die Natur setzen und auf jegliche Chemie verzichten.